Ortheils Empfehlungen für Weihnachtsgeschenke 1: Musik

Eine CD

Kaum eine Musik habe ich in den letzten Monaten so häufig gehört wie Klaviermusik Franz Schuberts. Viele Stücke sind gespenstisch, Wanderungen durch ein Totenreich – als könnten sie ewig dauern und als blitzte nur hier und da ein schwaches Licht der Erlösung. Diese Lichter haben etwas unendlich Rührendes. Sie sind nicht stabil, sondern schwanken, sie begleiten einen ein paar Schritte und verdämmern wieder im Dunkel.

Genau das sind meine Erfahrungen beim Hören von Schuberts Sonate in B-Dur (D. 960), gespielt von der Pianistin Dina Ugorskaja. Für alle, die sich den inneren Gefahren dieses Schwankens und der unheimlichen Grenzübertritte aussetzen wollen.

Ein Buch

In meinem Buch Wie ich Klavierspielen lernte erzähle ich die Geschichte meines Klavierübens vom fünften Lebensjahr bis heute: Die ersten Schritte (Technik/Stücke von Carl Czerny/ Improvisationen), das erste Vorspiel, die Attitüden und Programme der Klavierlehrerinnen und Klavierlehrer (darunter eine mit russischer Ausbildung, darunter einer, der auch gleich Harmonielehre und Komposition unterrichtete), die Besuche von Konzerten großer Pianisten, die weitere Ausbildung bis zum Konzertexamen, das späte Scheitern…

Es ist ein klangtrunkenes Buch geworden, voller Erzählungen von den starken emotionalen Wirkungen von Musik, eine passende Lektüre für alle, die es noch mit klassischer Musik aufnehmen, selber zu üben beginnen oder einfach nur gute Musik hören.