Eine Leserin hat mich vor einiger Zeit auf den Gedanken gebracht, aus meinen Büchern kleine, handliche Breviere zusammenzustellen, die sich jeweils auf ein einziges Thema konzentrieren. Begonnen habe ich mit dem Thema „Glück“ (Glücksmomente. München 2015). Danach habe ich mich dem Thema „Glauben“ gewidmet (Glaubensmomente. München 2016). In diesem Jahr ist das Thema „Musik“ dran (Musikmomente. München 2017). Wie gehe ich dabei vor, welche Konzeption/Idee steckt dahinter? Ich wähle Passagen mit eindeutig autobiografischem Hintergrund aus meinen Romanen, Erzählungen und Essays aus und kommentiere sie. Dadurch wird sichtbar, wie sich „das reale Leben“ (mit seinen „realen Bezügen“) in Erzählung („das erzählte Leben“ mit seinen „erzählten Bezügen“) verwandelt. Die Leserin oder der Leser können diese Verwandlung studieren und ihre Schlüsse daraus ziehen. Angeordnet sind die Breviere chronologisch, so dass jeder Band zugleich auch die Biografie des jeweiligen Themas erzählt: Mein Glaube/Mein Umgang mit Musik etc. So entwickelt sich ein ganz eigenes Erzählgeflecht: Durch die chronologische Mixtur aus autobiografischem Text und Kommentar entsteht die doppelbödige Erzählung einer bestimmten Passion: die ihrer Wurzeln, ihres Wachstums und ihrer Ausprägungen.