Meeresgang 2

Das Meer der mittelgroßen Küstenstadt ist nichts für Schwimmer oder Sportler, sondern nur für Menschen geeignet, die den Boden unter den Füßen nicht verlieren. So etwa für den Meereswanderer mit Strohhut in weißem Hemd, der mit einer Mineralwasserflasche in der Rechten mitten im Wasser am Strand entlangwandert. An Feiertagen trägt er ein Jackett, bei Regen setzt er seine kilometerlange Wanderung mit einem Regenschirm fort. Niemand wundert sich noch über ihn, er ist eine bekannte Erscheinung. Er grüßt nicht, er hat nur die Ferne im Blick. In seinem Kopf entsteht während jeder Wanderung ein langes Gedicht. Nach seinem Weg hin und zurück rezitiert er es zum Abschluss seines Gangs, und alle, die dann zufällig in seiner Nähe sind, erschauern wegen der Schönheit des großen Meeresgesangs.