Schenken 2

O weia, nun habe ich aber reichlich Kritik zu meinen altklugen Bemerkungen über das „Schenken“ erhalten. Und nicht nur Kritik, sondern lautstarken Protest. Man muss mir nichts schenken, mir nicht?! Und warum bin ausgerechnet ich oft so hingerissen, wenn ich beschenkt werde? Als mir vor kurzem gute Freunde eine Erstausgabe meines Lieblingsautors Jean Paul schenkten und nicht irgendein Buch ausgewählt hatten, sondern ausgerechnet (und absolut „treffsicher“, geradezu genial): den „Jubelsenior“?! Wer saß da freudenstumm und „überglücklich“ an seinem Freudentisch und blätterte und las einen halben Tag lang in dem Jean Paulschen Meisterwerk? Ganz zu schweigen von meinen Reaktionen auf die Köln-Fotos meiner Kölschen Lieblingsorte, die jemand eigens für mich fotografiert hatte! Und weiter: Wie war das mit der Konzertkarte für ein Konzert einer meiner Lieblingspianistinnen (Kathia Buniatishvili), in der sie als Zugabe Händels „Menuett“ aus der Suite in B-Dur so spielte, dass ich später die halbe Nacht davon erzählte? Waren das alles keine „Treffer“ und „Umspielungen“ in meinem Sinn?! Aber ja, genau das waren es: perfekte „Treffer“ und „Umspielungen“ meiner Passionen, ich gebe es sofort zu! Und schenke den Leserinnen und Lesern dieses Blogs reumütig die Empfehlung, sich auf Youtube Kathia Buniatishvili anzuschauen und anzuhören, wie sie Händels „Menuett“ aus der Suite in B-Dur (Händel-Werke-Verzeichnis 434) spielt. Damit wir gemeinsam beschenkt sind.