Frieden und Gedeihen

Heute werden die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang (auf Deutsch: Frieden und Gedeihen) eröffnet. Wären wir Programmdirektoren von ARD und ZDF, würden wir das gesamte Fernsehprogramm darauf abstimmen. Und zwar nicht so, dass wir laufend nur Sport (und damit die immergleichen Wettbewerbe mit den immergleichen Kommentatoren und den immergleichen Interviews) senden, sondern indem wir koreanische Filme, Dokumentarfilme über Menschen, Städte und Landschaften, Konzerte mit koreanischer Musik sowie Beiträge über koreanische Literatur zeigen. Wir würden die Olympiade zum Anlass nehmen, uns aufmerksam und intensiv in Geschichte und Kultur dieses Landes zu vertiefen – und nicht in den Fehler verfallen, die Spiele so in den Vordergrund zu rücken, dass sie auch nicht anders aussehen als Skiflugwochen in Garmisch oder Eisschnelllauftage in Inzell. Das nämlich ist die Gefahr: Dass die vielen Sportbilder und Kommentare ganz Korea mit all seinen Besonderheiten in eine heimelige Moderatorenlandschaft verwandeln. Fangen wir daher zur Einstimmung auf die Spiele anders an: Mit dem Violinkonzert der südkoreanischen Komponistin Unsuk Chin (oder Chin Un-Suk), die heute in Berlin lebt. (Auf YouTube abrufbar …) Es hat vier Sätze, und die Geigerin Viviane Hagner ist die Solistin.