Palmsonntag

Am Palmsonntag des Jahres 1714 (der damals wie in diesem Jahr auf den 25. März fällt) dirigiert der gerade zum Hofkonzertmeister des Weimarer Hofes ernannte (noch nicht einmal dreißigjährige) Komponist Johann Sebastian Bach die erste Kantate, die er für den  Hof geschrieben hat. Sie heißt (dem besonderen Festtag entsprechend) Himmelskönig, sei willkommen und erhielt im Bachwerkverzeichnis später die Nummer einhundertzweiundachtzig.

Die Kantate beginnt mit einer Sonata, in der das Duo von Violine und Blockflöte einen Gehweg intoniert. Ein Näherkommen, mit langsamen Schritten, ein Sich-Einfinden. Die Violine liefert das strahlende, noble Moment, die Blockflöte das dunklere, verhaltenere. Bis heute streitet die Forschung darüber, welches Instrument der junge Komponist Bach am 25. März 1714 während der ersten Aufführung gespielt haben könnte. Lassen wir sie debattieren – und hören wir stattdessen hin: Die Sonata ist ein Introitus zur Karwoche … – danach meldet sich der Chor: Himmelskönig, sei willkommen, lass auch uns Dein Zion sein …