Sommerbild 3

Sie ist die Einzige, solitär, noch nie wurde sie von einer aus ihrer Art begleitet. Und sie begrüßt mich am Gartentor, angelehnt an die alte Trockenmauer. Wenn ich das Tor öffne, blicke ich in das Weiß ihres tief liegenden, zurückhaltenden Augenpaars – und sehe weiter: dass sie aus raren Kleidern besteht, Kleidern nach letzten Tänzen, sommerlich übermüdet. Nirgends sonst leben Blütenblätter, um- und ineinander verschlungen, so schön in den Rhythmen aus der Ferne kommender Klänge, verdächtig nahe dem Tango. Ich starre ihr Duo an, wie gern wäre ich in diesem Reigen der Dritte!