Die große Liebe zur Canzone

Ich habe ein wunderbares Internetportal gefunden, das die gesamte Geschichte der italienischen Canzone übersichtlich als einen großen Geschenkekorb präsentiert. Gibt man „canzoneitaliana“ ein, kann man rechts oben auch die deutsche Version der erläuternden Texte abrufen.

Die erste Abteilung macht die Ära von 1900-1950, die zweite die von 1950-2000 zugänglich. „Canzone italiana 1900-1950“ enthält Rubriken wie „Arien und Romanzen“, „Neapel singt“, „Dialekt und Folklore“ – die Zeit von 1950-2000 ist gegliedert in (z.B.) „Der italienische Rock“, „Pop“, „Kinderlieder“.

Eine dritte Abteilung bringt volkstümliche Lieder der verschiedenen italienischen Landschaften, so dass ich, wenn ich zum Beispiel „Lazio“ (also die Gegend um Rom) anklicke, „La canzone dell’ulivo“ und damit einen Hymnus auf die Olive hören kann.

Neben dem französischen Chanson ist die italienische Canzone die älteste europäische Liedkultur, deren neuste Schöpfungen man noch heute in jeder italienischen Bar über CD oder Radio mitbekommt. Hunderte von Sängerinnen und Sängern sind darüber hinaus unaufhörlich live in diesem Proto-Land des Gesangs unterwegs. Man bestellt einen Cappuccino oder einen Caffè und bekommt zu hören, was die italienische Seele heutzutage bewegt und im Innersten aufwühlt.

Meine in Italien lebenden Korrespondenten melden aktuell: Laura Pausini (und ihr neues Album Fatti sentire) ist angesagt. Hören wir also: „Non è detto“ … mein Gott, wie sich das Herz da auftut, sofort, sofort möchte man in den Süden segeln und den Blues mit Laura tanzen …

(Leider ist eine italienische Canzone unübersetzbar. Wenn man es versucht, kommt nur sehr Komisches heraus. Im Fall von „Non è detto“: „Und worauf hast du gewartet/Um mir zu sagen, was du zu sagen hast …“ – meine Herren, bestimmt nicht auf so einen Text!)