Österliche Musik

Die Musik der Ostertage hat nichts Intimes oder Zurückgenommenes mehr, sie wirkt vielmehr strahlend, hell, triumphal. Es ist eine Musik der großen Orchester, der Szenen auf weiten Plätzen, und natürlich ist es eine Musik, die sich vor allem der Orgel bedient (in keiner Jahreszeit ist die Orgel derart dominant).

Um einigen dieser Anforderungen zu genügen, könnte man sich die vorzügliche Dokumentation Die Orgel der Notre-Dame de Paris (Arte Mediathek) anschauen, durch die der Organist dieser Kathedrale führt: nicht nur, um die Geschichte dieses gewaltigen, aus Tausenden von Pfeifen bestehenden Instruments zu erläutern, sondern auch, um es in allen Bestandteilen zu zeigen und seine Klangcharaktere vorzuführen.

Ein weiterer Beitrag der Arte Mediathek zeigt ein Konzert aus dem Juni 2016, das auf dem Mailänder Domplatz vor Zigtausenden von Zuhörern stattfand: Der Welt bedeutendste Pianistin (Martha Argerich) spielt das Klavierkonzert in G-Dur von Maurice Ravel (niemand hat es je besser gespielt, niemand hat den zweiten Satz je derart gesungen).

Auf Youtube finden wir schließlich die Einspielung einer Osterkomposition (Russische Ostern von Nikolai Rimski-Korsakow), die Motive der russisch-orthodoxen Liturgie in einer symphonischen Präsentation aufleuchten lässt.

Eine der größten Orgeln der Welt in Aktion, ein Konzert auf einem der schönsten italienischen Plätze und eine Komposition, die Melodien des Gottesdienstes in ein Orchesterstück verwandelt – daraus besteht mein Osterprogramm.