Wenn man bestimmte Gesten mit Beethoven verbindet, dann sind es die eines einsamen Spaziergängers. Er trägt den oft schweren Rock geschlossen, die rechte Hand auf dem Rücken hält das Notiz- oder Skizzenbuch.
Unterwegs ist er, um Töne, Motive und Klänge einzufangen, meist in der Natur, aber auch im Lärm einer Stadt.
Er duldet keine Begleitung, er mag nicht angesprochen werden, seine Inspirationsquellen haben den Vorrang.
In geschlossenen Räumen (wie denen seines Studierzimmers) arbeitet er das Eingefangene und Erlauschte um. Aus den offenen Himmeln trägt er seine Beute in kleine Stuben, zwingt es in Takte, durchtränkt es mit seinem Temperament – um es auf neue Weise wieder zu öffnen, „groß und weit“ zu machen, es beim Aufblühen zu erleben und es schließlich detonieren zu lassen.