Italienische Momente

In diesen Tagen habe ich das Manuskript meines Buches Italienische Momente fertiggestellt, das Anfang Juli 2020 erscheinen wird.

Es ist in meinen Augen ein sehr anregendes  Buch geworden, in dem ich viele Passagen aus meinen Italien-Büchern gesammelt und ausführlich kommentiert habe. Die Großkapitel folgen den Städten und Regionen meiner längeren Italienaufenthalte: Römisches Leben/Venezianisches Leben/Sizilianisches Leben/Leben am Meer.

Wer wissen möchte, welche meiner Bücher Italien zum Schauplatz haben, dem gebe ich hier schon einmal eine kurze Übersicht:

Schon in meinem ersten Roman (Fermer, 1979 erschienen) spielen Italien und der Süden eine Rolle. Am Ende fasst die junge, kaum mehr als zwanzig Jahre alte Hauptfigur den Entschluss, bald nach Italien aufzubrechen, so, wie ich es selbst etwa im gleichen Alter Anfang der siebziger Jahre zum ersten Mal getan habe.

In Rom spielen mein autobiografischer Roman Die Erfindung des Lebens (2009), der Goethe-Roman Faustinas Küsse (1998), ein Kapitel des Romans Schwerenöter (1987), längere Passagen des Tagebuchs Blauer Weg (1996) und ein Roman, in dem vom Stipendiatenleben in der Villa Massimo, der Deutschen Künstler-Akademie, erzählt wird (Rom, Villa Massimo, 2015 erschienen).

Von meinen realen Rom-Erkundungen habe ich dagegen in Rom. Eine Ekstase (2009) berichtet und die deutschsprachigen Leser eingeladen, mir auf meinen Spuren durch die Ewige Stadt zu folgen.

Daneben habe ich einen berühmten Rom-Reisenden, den französischen Schriftsteller Émile Zola, während seiner Rom-Reise des Jahres 1894 begleitet und diese Reise kommentiert (Émile Zola: Meine Reise nach Rom. Übersetzt von Helmut Moysich. 2014).

In Venedig wiederum spielen die historischen Romane Im Licht der Lagune (1999) und Der von den Löwen träumte (2019).

Meine eigenen realen Wege durch die Lagunenstadt und ihre Umgebung habe ich in Venedig. Eine Verführung (2004) skizziert und auch durch diese Stadt einen anderen berühmten Venedig-Reisenden, den amerikanischen Schriftsteller Henry James, während seiner vielen Aufenthalte begleitet (Henry James: In Venedig. Begleitet von Hanns-Josef Ortheil. 2016).

Vom sizilianischen Leben habe ich in dem Roman Das Kind, das nicht fragte (2012) in fiktiver Form erzählt. Meine realen Erfahrungen während einer Rundreise auf der Insel findet man dagegen in dem Buch Die Insel der Dolci (2013).

Das Leben am adriatischen Meer und den benachbarten Bergen wiederum ist eingefangen in dem Roman Die große Liebe (2003).

Italien-Bezüge findet man auch in Erzählungen und Essays des Buches Die weißen Inseln der Zeit (2004) sowie in vielen Artikeln und Rezensionen über Bücher anderer Autorinnen und Autoren, die in Italien spielen oder mit Italien zu tun haben. Diese Texte hier aufzulisten, würde aber zu weit führen. Ihre Zahl ist einfach zu groß.

Das Thema „Italien“ hat mich also jahrzehntelang ununterbrochen beschäftigt, denn all meine vielen Bücher und Texte erlaubten es mir, während ihrer Niederschrift weiter an Italien zu denken und zumindest in der Phantasie in diesem Land zu leben.