Heute geht es um ein Experiment. Ich möchte die Leserinnen und Leser dieses Blogs einladen, Die Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach zu hören.
Das Werk ist in den letzten Lebensjahren Bachs (ab 1740) entstanden. Es besteht aus Fugen und Kanons und wurde von Bach nicht mehr vollendet.
Ich möchte nichts über die Details dieser extremen Komposition sagen, darüber kann man anderswo etwas nachlesen.
Mir ist vielmehr aufgefallen, dass ich Die Kunst der Fuge in diesen Zeiten anders höre als sonst. Ich höre sie häufiger, und mir fällt auf, dass diese durch und durch rare Musik nicht um meine Empfindungen und Reaktionen buhlt. Sie tönt und fließt vor sich hin, als verliefe sie in einem geschlossenen Raum und wäre „abstrakt“.
Stück für Stück wächst sich dieser Zyklus zu einem melodiefernen, gleichförmigen und statischen Universum aus: als zielte er letztlich doch auf den Hörer, der ihm nach diesem Purgatorium entsteigt, um sich, gefestigt und freier, wieder den großen Melodiesprachen zuzuwenden.
Hören wir den Anfang mit meinem kurzen Kommentar:
Und hören und sehen wir Grigory Sokolov mit der Klavierversion:
Und hören und sehen wir eine Umsetzung mit filmischem Material und
historischen Instrumenten: