Aufbrechen (in Zeiten des Coronavirus 28)

In den alten, lange zurückliegenden Zeiten war er zu Beginn der Karwoche meist auf Frühlingsreise gegangen. Er hatte einen leichten Rucksack und eine noch leichtere Umhängetasche gepackt und war losgezogen, zu Fuß und später mit Bahnen und Bussen, ohne Ziel. Über Land, die großen Städte meidend. Im Freien übernachtend, wenn das von den Wärmegraden her möglich war.

Mit den Tagen war er in einen Landschaftsfilm eingetaucht. In den kleineren Orten hatte er sich mit Proviant versorgt und an entlegenen Plätzen das zu sich genommen, was die jeweiligen Ländereien gerade an Nahrung hergaben und präsentierten.

Zum Kontrast hatte er Erzählungen aus der Ferne (etwa von Clarice Lispector) gelesen und ferne Musik (etwa von Carlos Guastavino) gehört.

Alle paar Tage hatte er in Dorfgasthöfen übernachtet. Manchmal hatte er dort in den Nächten Klavier gespielt. Improvisationen, bis weit nach Mitternacht.

Er hatte nachts wenig geschlafen und war früh wieder aufgebrochen. Bis zum weißen Sonntag war er unterwegs gewesen.