Wohin gehe ich auf dem Land? Auf die Felder! Meist verlasse ich das Haus schon in der Früh. Bin ich ein Spaziergänger? Nein, spazierengehen ist das nicht. Vielleicht ein Wanderer? Nein, es ist auch kein wandern. Was aber dann?
Oft fallen mir die ersten Zeilen der Lieder eines fahrenden Gesellen ein, die Gustav Mahler (1860-1911) als junger Kapellmeister geschrieben und zu denen er die Gestalten eines Aufbruchs komponiert hat:
Ging heut‘ Morgen über’s Feld,/Tau noch auf den Gräsern hing;/Sprach zu mir der lust’ge Fink: „Ei du! Gelt? Guten Morgen! Ei gelt?/Du! Wird’s nicht eine schöne Welt?/Zink! Zink! Schön und flink!/Wie mir doch die Welt gefällt!“
Der da losgeht, wird eingestimmt und begrüßt, angelockt und in Schwingung versetzt. Die Naturwesen machen ihm die naiven Sprachen des Werbens vor: Anreden, Fragen, Naturgeplauder – und schließlich die Öffnung selbst: Das Erstaunen über das Schöne!
Wer bin ich, wenn ich Mahlers Beobachtungen folge: Ganz schlicht – nicht nur ein Geher, sondern mehr noch: einer, der mitgeht…