Der tausendste Beitrag – ein Innerer Dialog

Heute, Mittwoch, 23. Dezember 2020, veröffentlichst Du den tausendsten Beitrag in Deinem Blog. Bist Du stolz? – Nee, stolz nicht. Stolz ist etwas für Menschen, die sportliche Bestmarken oder Höchstleistungen vollbringen. – Was denn? Bist Du gerührt? – Ja, leicht gerührt. – Wieso das? – Rührung hat mit Treue zu tun. Ich bin dem Schreiben treu geblieben, meinen Ideen, meinen Themen, jahrelang. – Empfindest Du auch so etwas wie Glück? – Ja. Weil das Schreiben mich getragen hat – wie das Meer, das ich so liebe, weil es etwas Großes, Weites, Universelles ist, das mich trägt. – Dann und wann… – Dann und wann. – Es gibt auch hohe Wellen, Stürme, Schiffbrüche… – Jetzt werden wir mal nicht pathetisch oder sentimental – und bleiben mal beim ungeschmälerten Glück, klein, aufmerksam und guter Dinge, wie eine herumeilende Maus auf ihrem Miniterrain. – Sagtest Du…wie eine Maus? – Ich bin etwas übermütig und albern. – Endlich einmal. Wie feierst Du Deine Tausend? – Am liebsten würde ich mich ans Klavier setzen und spielen. – Warum tust Du es nicht? – Die Krankheit im letzten Jahr hat mir das Klavier genommen. – Was heißt das? – Ich konnte nicht mehr beidhändig spielen, ich musste mit dem Üben ganz von vorne beginnen. – Geht es voran? – Langsam, ja, aber es geht voran. – Was würdest Du spielen, wenn Du könntest? – Was ich oft gespielt habe, wenn ich etwas feiern wollte und glücklich war. – Und das wäre? – Die Fantasie opus 17 in C-Dur von Robert Schumann. – Ah ja. – Ah ja!