Der Dichter ist kaum zwanzig Jahre alt, als er sich in seiner Studienstadt Heidelberg in eine junge Einwohnerin verliebt. Die Verbindung ist nur von kurzer Dauer, eine Erfahrung, die den jungen Dichter nicht loslässt. Die Geschichte ist nicht zu erzählen, wohl aber in starke Bilder zu fassen. Er findet sie wie in Trance – das Mühlenrad, den zerbrochenen Ring, den reisenden Spielmann – und die durch und durch unheimliche Stille…
Das ergreifende Lied ist von vielen Interpreten gesungen worden, was seiner unheimlichen Stille nicht immer gut bekommen ist. Ich kenne aber eine Interpretation, die ihr gerecht wird…
In einem kühlen Grunde
Da geht ein Mühlenrad
Mein’ Liebste ist verschwunden,
Die dort gewohnet hat.
Sie hat mir Treu versprochen,
Gab mir ein’n Ring dabei,
Sie hat die Treu’ gebrochen,
Mein Ringlein sprang entzwei.
Ich möcht’ als Spielmann reisen
Weit in die Welt hinaus,
Und singen meine Weisen,
Und geh’n von Haus zu Haus.
Ich möcht’ als Reiter fliegen
Wohl in die blut’ge Schlacht,
Um stille Feuer liegen
Im Feld bei dunkler Nacht.
Hör’ ich das Mühlrad gehen:
Ich weiß nicht, was ich will —
Ich möcht’ am liebsten sterben,
Da wär’s auf einmal still