Ein Buch lesen 3

Die Wege von Jörg Lausters lesenswertem Buch über die Inspirationen des „Heiligen Geistes“ (C.H.Beck) führen nach den Passagen über das Alte Testament zu den Texten des frühen Christentums und damit zum Neuen Testament.

Die Inspirationsgaben des Geistes verwandeln sich in die Inspiration durch die Taufe, die den Einzelnen die Aufgabe zuweist, sich auch als inspiriert zu beweisen. Und das nicht dann und wann, sondern ein Leben lang.

So entwickeln sich die inspiratorischen Fähigkeiten in solche der Lebensführung und Lebensgestaltung. Wie sie genutzt werden und zum Einsatz kommen, ist Sache der Einzelnen und ihres Denkens, Fühlens und Handelns.

Mit solchen Aufgaben betraut, spüren sie so etwas wie eine Verpflichtung, woran sie etwa durch das Gebet erinnern. Es hat zwei Seiten: Zum einen weckt es das inspiratorische Moment, zum anderen ermöglicht es, die Kraft dieses Moments laufend neu einzuschätzen.

Daher wird spätestens seit dem frühen Christentum und im Mittelalter (man denke nur an die Klöster) vermehrt und häufig gebetet.

Für solche Gebete gibt es Vorbildtexte im Neuen Testament. So etwa eine Passage im Matthäus-Evangelium (28,19). Dort empfiehlt der auferstandene Jesus seinen Jüngern, sich hinaus, in die Welt, zu bewegen und die Menschen zu taufen „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.

Damit ist eine liturgische Formel fixiert, die von nun an die zentrale Formel der Taufe und des Taufgelöbnisses ist. Die „Dreifaltigkeit“ ist benannt und am Werk.

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