Auf meinem Nachttisch 1

In WDR 5 läuft dann und wann eine nur wenige Minuten lange Sendung, die Auf meinem Nachttisch heisst und in der man ins Schlafzimmer von Leserinnen und Lesern schaut, die (laut Mitteilung des Senders) „verraten, welche Lektüre sie durch die Nacht begleitet.“

Diese Idee gefällt mir sehr, auch weil sie den Nachttisch in Erinnerung  bringt, der in vielen Schlafzimmern wahrscheinlich keine bedeutende Rolle mehr spielt. Besonders Jugendliche lassen sich nicht von einem Buch durch die Nacht begleiten, sondern von ihrem Laptop oder einem anderen Lesegerät. (Was ich nicht nur für ungesund, sondern auch für einen Verlust an Atmosphären halte.)

Ich selbst habe jedoch auf den verschiedenen Nachttischen meiner Schlafzimmer immer noch einige Bücher liegen, in denen ich nachts (manchmal auch abwechselnd) lese. Meist sind es Neuerscheinungen, aber es sind auch einige ältere Bücher darunter, „Klassiker der Nacht“, die ich (aus mir oft nicht ganz deutlichen Gründen) besonders liebe. Die russische Erzählliteratur (Tolstoi, Turgenjew, Tschechow) gehört dazu, aber auch die französische (Flaubert, Balzac, Stendhal).

Mit der Zeit habe ich entdeckt, dass sich viele Nachtlektüren nicht nur auf die jeweilige Zeit und ihre aktuellen Themen beziehen, sondern auch auf die Räume, in denen ich mich gerade befinde.

Ich werde das Thema noch länger verfolgen, möchte sie, die Leserinnen und Leser dieses Blogs, aber zuvor bitten, mir auch einige ihrer eigenen Nachtlektüren zu nennen. Wie immer unter: ortheil.hannsjosef@gmail.com

Vielen Dank!