Nach der Buchmesse – Nachlese 1

Die erste Buchmesse nach der Pandemie verlief so, wie ich mir Buchmessen früher immer gewünscht habe: Breite Gänge zwischen den Ständen der Verlage, und in den Ständen wiederum nur wenige Mitarbeiter, die gelassen und ruhig Fragen beantworteten und zu ausführlichen Unterhaltungen bereit waren.

Keine Hektik, keine Scharen von Menschen, die dicht gedrängt Gänge ablaufen, ohne die Bücher zur Kenntnis zu nehmen. Eine insgesamt entspannte Atmosphäre, ohne das Schielen nach hohen Besucherzahlen oder sonstigen wichtigtuerischen (und sowieso meist geschönten) Erfolgsmeldungen.

Den Büchern ihre Aura zu erhalten – das ist auf dieser Messe endlich wieder gelungen.

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Hatte am Freitagabend die erste Lesung aus Ombra in der Frankfurter Katharinenkirche. Judith von Sternburg, Redakteurin der Frankfurter Rundschau, moderierte.

Ich hatte vermutet, nur eine schwache oder lädierte Stimme zu haben, davon war aber nichts zu merken. Das Gespräch war angenehm, als säßen die Moderatorin und ich eher in einem kleinen Salon als in einer Kirche mit Langhaus.

Als Lesepassagen hatte ich dialogische Stellen gewählt: Aus einem Gespräch mit meiner Psychologin und aus nächtlichen Geistergesprächen mit meinen Eltern und Doktor Freud. Während ich las, glaubte ich fest, dass alle Genannten anwesend waren.

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Ein Buchmessenbesuch dauert meist mehrere Tage. Er setzt sich aus Pflicht- und Rahmenprogramm zusammen.

Das Pflichtprogramm besteht aus den Terminen, die mit Medien vorher vereinbart wurden, das Rahmenprogramm organisiere ich selbst: Spaziergänge durch Frankfurt und das nah gelegene Mainz, Erinnerungen an die Jugendzeiten, als ich mich in diesen Städten viel bewegte. (Fortsetzung folgt…)

(Das Foto zeigt einen Blick auf den Eingang zum Messegelände.)