Olga Scheps: Family

Der adventliche Dezember intensiviert im besten Fall die geduldige Hinführung auf das Weihnachtsfest. Dazu gehört, dass man jetzt häufiger mit Menschen zusammenkommt, die einem besonders nahe sind. Der Hintergrund ist ein allmählich wachsendes Nähebedürfnis – familiär, mit Freundinnen und Freunden.

Die Pianistin Olga Scheps hat in den Monaten einer Pandemie-Auszeit, in der sie keine Konzerte geben und sich daher umso besser ihrer Familie widmen konnte, ein Album aufgenommen, das mir besonders wegen dieser fast adventlichen Atmosphären gefällt. Es heißt Family – und lässt damit bereits im Titel eine thematisch-musikalische Sondierung anklingen.

Olga Scheps spielt nämlich Klaviermusik, mit der sie ihren kleinen, erst vor kurzem geborenen Sohn an Musik heranführt. Es sind einprägsame, melodiöse Stücke, gut zu verfolgen. Dazu gehören Klassiker von Mozart, Haydn und Beethoven (Die Wut über den verlorenen Groschen), aber auch Bearbeitungen von Filmmusik, ja sogar Chilly Gonzales ist als Referenz vertreten.

Entstanden ist so ein helles, funkelndes Album der verschiedensten musikalischen Charaktere und Genres – eine behutsame und intelligente Hinführung von Kindern und hörfähigen Erwachsenen an das große Reich der Klänge.