Eine Blog-Leserin aus dem Norden schrieb mir, dass sie von dem heiligen Hermann Joseph, der im Kloster Steinfeld in der Eifel als Mönch lebte, früher einmal in Köln gehört habe. Und zwar in Zusammenhang mit dem Kölner Komponisten Bernd Alois Zimmermann (1918-1970), der eine Schule von Kloster Steinfeld besuchte.
Eines seiner Hauptwerke, das Requiem für einen jungen Dichter, habe er dem heiligen Hermann Joseph gewidmet. Ob ich das Requiem kenne? Und ob es sich bei der Verbindung von Bernd Alois Zimmermann mit Kloster Steinfeld ebenfalls um ein Biographem handle? Und wenn ja – was denn eigentlich ein Biographem sei?
Ich antworte der Leserin aus dem Norden, dass ich von der Verbindung des Kölner Komponisten Bernd Alois Zimmermann mit Kloster Steinfeld nichts wusste und das Requiem für einen jungen Dichter nicht kenne. Ich werde mir das Stück aber sobald wie möglich anhören.
Außerdem antworte ich, dass es sich bei der Verbindung des Kölner Komponisten Bernd Alois Zimmermann mit Kloster Steinfeld in der Tat um ein Biographem handelt. Ein Biographem ist ein nicht fiktives, sondern reales, partikuläres Narrativ einer Biographie in Form eines einzelnen biographischen Elements. Ein Biographem kann Berührung mit Biographemen anderer Personen aufnehmen und dazu beitragen, ein räumliches oder zeitliches Netz entstehen zu lassen, zum Beispiel eines um das Kloster Steinfeld oder um den heiligen Hermann Joseph. In solchen Fällen könnten Panoramen entstehen, die um einzelne, zentrale Themen-Momente herum Ablagerungen von Biographeme anziehen.