Die letzte Station meiner zweiwöchigen Fahrten war München. Ich kam an, als gerade das Oktoberfest 2022 eröffnet wurde.
Italienische Freunde, die von der Adriaküste angereist waren, berichteten von schweren Unwettern bei Ancona, denen sie nur knapp entkommen waren.
Freunde aus den Alpen erzählten vom ersten Schneefall.
Ich kreiste durch die aus Jugendtagen sehr vertrauten Straßen der Maxvorstadt, wo ich mich früher häufig mit anderen Studenten auf ein Bier getroffen, Musik gehört oder Schach spielt hatte.
In der Schellingstraße begrüßte ich den Besitzer der Osteria Italiana, in der die letzte Szene meines Roman Die große Liebe spielt. Wir vereinbarten, dort im kommenden Jahr aus Anlass des Erscheinens des Romans vor dann zwanzig Jahren ein kleines Fest zu feiern. (Der Erzähler des Romans und Franca, die Meeresbiologin aus den Marken, werden anwesend sein.)
Zwei Freundinnen luden mich zu einem japanischen Abendessen ein. Wir saßen lange in einer neu eröffneten Sushi-Bar, dann setzte ich mich in den Wagen und fuhr die Nacht hindurch stundenlang nach Norden.
Weit nach Mitternacht kam ich an.
Die Kühle, der Regen, die lakritzene Dunkelheit, ich wusste, dass ich nicht würde schlafen können und blieb die ganze Nacht auf.
Soviel gesehen, soviel geschaut, soviel…
Ich schaute mir Fotos an, die ich auf meinem Smartphone gespeichert hatte. Der Film der Tage entstand, ich schrieb und schrieb…