Als dieses Buch erschien, war die spanische Autorin Irene Vallejo vierzig Jahre alt. Sie hatte bereits mehrere Bücher veröffentlicht und vorher in Saragossa und Florenz Klassische Philologie studiert.
Begeistert, ja geradezu hingerissen von antiker Literatur schrieb sie für spanische Zeitungen Kolumnen, in denen sie ihr Wissen mit Erlebnissen des eigenen Alltags verband. Die Fähigkeit, Gelesenes so zu vermitteln, dass es wie ein Moment der Selbsterfahrung erscheint, hat danach zu diesem mit bedeutenden Preisen ausgezeichneten Buch geführt und viele Leserinnen und Leser geradezu sprachlos gemacht.
Was habe ich eigentlich auf den vielen Seiten alles gelesen? Und wie hat es diese scheherezadeartige Erzählerin geschafft, mich Seite für Seite zu unterhalten und gleichzeitig über vieles zu informieren, was ich bis dahin nicht wusste?
Die beiden Großkapitel widmen sich der Antike Griechenlands und Roms und springen zwischen kurzen Referaten, anekdotischem Erzählstoff und autobiografischen Geständnissen rasant hin und her.
Den Startschuss macht die große Bibliothek des alten Alexandria – und von dort geht es furios und rasant durch die Weltgeschichte des Buches im Altertum, mit überraschenden Ausblicken auf das Schreibmaterial, Schreibtechniken, Buchhändler, Frauenstimmen aus dem Bücherall und natürlich: Gegenwart und Zukunft des Buches.
Ein leidenschaftlich geschriebenes Buch, das kein „Sachbuch“ sein will – und gerade deshalb eine hoch interessante, packende Rarität!
- Irene Vallejo: Papyrus. Die Geschichte der Welt in Büchern. Aus dem Spanischen von Maria Meinel und Luis Ruby. Diogenes 2022